Wenn Sie bereits ein Betriebssystem (Windows95, WindowsNT, OS/2, DOS, FreeBSD) auf der Festplatte installiert haben, dann ist es wahrscheinlich, daß sie die Festplatte neu partitionieren müssen. Üblicherweise werden beim neu Partitionieren die bereits auf der Festplatte befindlichen Daten bzw. Dateisysteme zerstört. Deshalb sollten Sie auf jeden Fall eine Sicherheitskopie Ihrer Daten anlegen, bevor Sie mit dem Partitionieren beginnen. Um auf das Beispiel mit dem Haus zurückzukommen: Vor dem Verschieben von Mauern würde man zunächst seine Möbel in Sicherheit bringen, um diese nicht versehentlich zu ramponieren. Glücklicherweise gibt es eine Alternative für einige Fälle, die im Abschnitt Verlustloses Partitionieren von DOS, Windows95 oder OS/2, section 5.4 näher erläutert werden.
Linux benötigt mindestens zwei Partitionen: Die eine Partition enthält das gesamte Betriebssystem, alle Programme sowie Ihre privaten Dateien. Die andere Partition ist die Swap Partition, die als Zwischenspeicher für das Betriebssystem dient (vitueller Speicher). Wenn man den Swap Bereich in eine eigene Partition verlagert, kann Linux wesentlich effizienter damit umgehen. Es ist nicht zu empfehlen, eine normale Datei als Swap zu verwenden.
Es gibt zwei Gründe dafür, das Dateisystem in eine Anzahl mehrerer kleinerer Partitionen zu zerlegen. Der erste Grund ist Sicherheit: Wenn aus irgendeinem Grund etwas schiefgeht und das Dateisystem in einer Partition beschädigt wird, dann ist nur diese eine Partition davon betroffen. Das heißt, Sie müssen in diesem Fall nur einen kleinen Teil des Systems wieder herstellen. Dazu dienen die Sicherheitskopien, die jeder Anwender vorsichtshalber regelmäßig machen sollte. Sie sollten auf jeden Fall eine sogenannte 'root' Partition anlegen. Die root Partition enthält die wichtigsten Komponenten des Systems. Wenn irgendeine andere Partition Schaden nehmen sollte, können Sie zumindest Linux noch mit der root Partition booten, um anschließend das gesamte System reparieren zu können. Damit vermeiden Sie die Situation, im Notfall das gesamte System neu aufspielen zu müssen.
Der zweite Grund ist eher im täglichen Betrieb des Systems zu finden,
es hängt davon ab, wie Sie Ihre Linux Maschine verwenden. Angenommen,
ein Programm gerät ausser Kontrolle und belegt immer mehr Speicherplatz
auf der Festplatte. Wenn dieses Programm mit root Privilegien läuft, dann
stehen Sie plötzlich ohne freien Plattenspeicher da. Das ist
insofern gefährlich, weil Linux im Betrieb neben dem Swap auch normale
Dateien für die unterschiedlichsten Dinge verwendet und benötigt.
Das Problem muss nicht im unmittelbarem Zusammenhang mit Ihrem Programm
stehen: Mit einer Bombardierung von Werbe-Email (Spam) kann man ohne
weiteres eine Partition füllen. Wenn Sie Ihr System auf mehrere
Partitionen verteilen, dann schützen Sie sich vor vielen Problemen
dieser Art. Um bei dem Beispiel mit der Email zu bleiben: Wenn Sie
das Verzeichnis für eingehende Email
/var/spool/mail/
auf eine eigene Partition legen, dann wird ein grosser Teil Ihres
Systems stabil weiterlaufen, auch wenn Ihre Maschine gerade mit
Spams zugeschüttet wird.
Ein weiterer Grund für die Verwendung mehrerer Partitionen: Wenn Sie eine grosse IDE Festplatte haben und weder LBA Adressierung verwenden können noch einen Overlay Treiber. Diese Overlay Treiber werden üblicherweise von der Festplattenherstellern zur Verfügung gestellt. Damit in diesem Fall das BIOS beim Booten auf die Festplatte zugreifen kann, legen Sie die root Partition innnerhalb der ersten 1024 Zylinder der Festplatte (Das sind in etwa 524 Megabyte).
Das einzige wirkliche Problem beim Verwenden mehrer Partitionen ist die Tatsache, daß Sie üblicherweise vorher nicht genau wissen, wie gross denn nun die einzelnen Partitionen idealerweise sein sollten. Machen Sie eine Partition zu klein, dann werden Sie später entweder das ganze System neu installieren, oder Sie werden andauernd Dateien hin- und herschieben, um auf der zu kleinen Partition Platz zu schaffen. Auf der anderen Seite: Ist eine Partition zu gross, dann verschwenden Speicherplatz, den anderswo besser gebrauchen könnten. Obwohl Fesplattenspeicher heutzutage preiswert ist, bleibt die Frage: Warum sollten Sie Ihr Geld zum Fenster rausschmeißen?
/usr
Partition. Ein Beispiel wird im Folgenden vorgestellt. Für die
meisten Anwender reichen jedoch zwei Partitionen (Swap und Linux)
aus, insbesondere wenn
nur eine einzelne kleine Festplatte zur Verfügung steht, denn das
Anlegen mehrer Partitionen kann Speicherplatz verschwenden.
Für den Fall, daß sie sehr viele Programme installieren werden, die
nicht Bestandteil des Betriebssystems sind, benötigen Sie eine separate
/usr/local
Partition. Es ist auch eine gute Idee
/tmp
in eine eigene Partition von 20 MB bis 32 MB zu legen.
Sollte Ihre Maschine als Server für sehr viele Benutzer verwendet werden,
dann bietet es sich an, für
/home
eine eigene, große Partition anzulegen. Allgemein hängt die Partitionierung
von dem gewünschten Anwendungszweck ab.
Bleibt die Frage nach der Größe für den Swap Bereich. Es gibt soviele Vorschläge, wie es Unix Systemverwalter gibt. Eine Daumenregel, die gut funktioniert: Man verwendet für die Swap Partition soviel Speicherplatz wie physikalischer RAM vorhanden ist, obwohl es nur für die wenigsten Anwender Gründe gibt, mit der Größe der Swap Partition über 64 MB hinaus zu gehen. Wenn Sie eine so große Swap Partition wirklich brauchen, dann sollten Sie sich eher mehr RAM Bausteine kaufen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Wenn Sie versuchen, gleichzeitig 10000 Gleichungen auf einer Maschine mit 256 MB RAM zu lösen, dann brauchen Sie möglicherweise mehr als 1 Gigabyte Swap. In diesem Fall sollten Sie zumindest versuchen, den Swap auf mehrere Festplatten zu verteilen.
/dev/hda
.
Es gibt eine 500 MB DOS Partition auf Partition
/dev/hda1
,
eine 32 MB Swap Partition auf
/dev/hda3
und der Rest von 1,2 Gigabyte auf
/dev/hda2
,
enthält die Linux Partition.
Bevor Sie weiter vorgehen, sollten Sie sich bereits überlegt haben, wie Sie die Festplatte partitionieren wollen. Die hier beschriebene Methode teilt eine Partition in zwei Teile: Der eine Teil enthält das Original Betriebssystem, der andere Teil wird für Debian verwendet werden. Während der Installation von Debian wird Ihnen dann die Möglichkeit gegeben, das Abteilen der Debian Partition abzuschließen.
Die Idee hinter der Methode besteht darin, alle Daten einer Partition an den Anfang der Partition zu verschieben, um anschließend die Partitionsinformationen zu ändern. Auf diese Weise geht nichts verloren. Es ist sehr wichtig, daß sie nach dem Verschieben der Dateien an den Anfang der Partition, so wenig wie möglich auf der Partition arbeiten. Damit verhindern Sie, daß möglicherweise doch noch eine Datei an das Ende der Partition geschrieben wird, was dazu führen würde, daß die neu zu erzeugende Partition kleiner ausfällt als möglich.
Als erstes brauchen Sie eine Kopie von
fips
.
Dieses Archiv befindet sich im
tools/
Verzeichnis der Debian Distribution. Nach dem Auspacken der ZIP Archivs
kopieren Sie die Dateien
RESTORRB.EXE
,
FIPS.EXE
und
ERRORS.TXT
auf eine bootbare Diskette. Eine bootbare Diskette kann man unter DOS mit
dem Kommando
sys a:
erzeugen.
fips
enthält eine sehr gute Dokumentation, die Sie lesen sollten.
Sie müssen auf jeden Fall die Dokumentation lesen, wenn Sie eines
der folgenden Programme benutzen:
Stacker
,
SuperStor
,
DoubleSpace
oder einen anderen Festplattenkomprimierer;
oder
OS/2
,
Ontrack Disk Manager
oder einen ähnlichen Treiber.
Der nächste Schritt besteht darin, alle Daten an den Anfang der Partition
zu verschieben (defragmentieren). Dazu kann das Programm
defrag
verwendet werden, welches ab DOS 6.0 standardmäßig mitgeliefert wird.
In der fips Dokumentation befindet sich eine Liste mit weiteren Programmen,
mit welchem Sie die DOS Partition defragmentieren können.
Wenn Sie Windows965 verwenden, dann beachten Sie bitte, daß Sie
defrag
von Windows95 aus starten müssen, da DOS mit dem Windows95 Dateisystem
FAT32 nicht zurechtkommt.
Das Defragmentieren kann eine Weile dauern, je nachdem wie groß die
Festplatte, bzw. die Partition ist. Im Anschluß an das Defragmentieren
booten Sie den Rechner von fips Diskette, die sie vorhin erstellt haben.
Dann starten Sie einfach
fips
und folgen den Anweisungen auf dem Bildschirm.